Bei aufgeregten, hyperaktiven Hunden wird oft empfohlen, sie mit einem Time Out runterzufahren. Wir sollten sie aber erst gar nicht so hochfahren lassen.

Time Out
Time Out bedeutet: der Hund wird für kurze Zeit ausgesperrt, d.h. er wird gestraft, indem ihm der soziale Kontakt entzogen wird (= Negative Strafe).
Das wird einige Male konsequent wiederholt und dann ist es gut – so weit die Theorie.
Es gibt Hunde, bei denen das klappt und andere, die durch ein Time Out, d.h. durch die Trennung vom Menschen hochgradig gestresst sind.
Der Druck steigt
Selbst wenn der Hund danach ruhig erscheint, ist es also nicht gesagt, dass er tatsächlich ruhig ist. Vielleicht hat er aus Angst vor der Strafe, nämlich ein erneutes Aussperren, einfach nur gelernt, sich zu kontrollieren.
Das ist wie ein Dampfkochtopf: wenn der Druck nicht rausgenommen wird, gibt es irgendwann eine Explosion.
Konditionierte Entspannung – wie fühlt sich Ruhe an?
Deshalb ist es wichtig, dass Hunde lernen, wie sich Ruhe anfühlt. Das geht am besten mit der konditionierten Entspannung.
Kurze Trainingseinheiten
Ein Time Out setzt immer zu spät an: wir puschen den Hund hoch und strafen ihn dann dafür.
Besser ist es, das Training so aufzubauen, dass der Hund erst gar nicht so hochfährt, d.h. kurze Trainingseinheiten und viele kleine Pausen.

Mach‘ mal Pause
Pause kann bedeuten: der Hund liegt einfach nur rum und ruht sich aus. Pause kann aber auch aktiv gestaltet werden: wir können den Hund schnüffeln oder etwas kauen lassen oder Futter streuen, nach dem er suchen kann.
Pausen sind Teil des Trainings
Wenn wir unseren Hund genau beobachten, finden wir die Balance zwischen Beschäftigung und Ruhe-Übungen.
D.h. wir binden die Pausen ins Training ein, sie sind Trainingseinheiten, in denen der Hund Ruhe lernt.
Ein gut durchdachter Trainingsaufbau macht also Strafe durch Time Out überflüssig.
Stimmt, wenns zu spät ist, gibt es dennoch ne Pause, weil man es manchmal einfach gar nicht verhindern kann.
Wieder ein Supertext!!!!!!
Wenn man erst einen Hund hat der so turbomäßig hoch fährt, wird es schwierig das umzusetzen und es tut weh! Als Columbo klein war (1 Jahr) gab es sowas wie konditionierte Entspannung noch nicht, da gab es dann die Time Out, für wen von uns beiden die Strafe schlimmer war weiß ich bis heute nicht, aber ich weiß, dass ich es heute nicht nochmal so weit kommen lassen würde. Danke, dass ihr wieder so eine schöne Trainingsanregung geschrieben habt.
PS: heute sind Columbo und ich ein eingespieltes Team und die Time-Out-Zeiten sind zum Glück lange vorbei!
Das kenne ich gut.
Lynn war auch so ein Hund. Damals (vor 12 Jahren) fand ich die Box noch „böse“, aber dieser Hund musste begrenzt werden, weil sie sonst unaufhörlich durch die Gegend gerannt wäre.
Ich habe sie am Brustgeschirr in ihrem Korb festgebunden, der neben meinem Schreibtisch stand.
Time Out habe ich nicht gemacht, einfach, weil wir im alten Haus alles offen hatten. Da hat sie noch mal Glück gehabt.
Aber ich habe das damals den WelpenkäuferInnen empfohlen…
Naja, mein Trost ist, dass Columbo seine Box – trotz Time Out früher – so toll findet, dass die immer mit muss wenn wir weg fahren… Ohne seine Box schläft der gnädige Herr nicht mehr. ?