An lockerer Leine gehen als Targetaufgabe
Aktualisiert am 28.03.2014Mit diesem „Wander-Target“-Spiel lernt dein Hund rasend schnell, an lockerer Leine zu gehen.
Du brauchst:
- eine Schleppleine (mindestens 5 Meter) und Brustgeschirr
- alternativ einen ablenkungsarmen Ort, an dem der Hund frei laufen kann
- viele für den Hund und die Situation passende Superbelohnungen (möglichst verschiedene Belohnungsarten)
- ein Markersignal, wie Clicker oder ein verbales Markersignal
Der Mensch als Target
Im ersten Lernschritt soll der Hund lernen, dass es sich lohnt, zu dir bzw. in deiner Nähe zu laufen. Dazu stellst du dir vor, dass ein riesiges Bodentarget (Durchmesser ca. 5 Meter, bzw. zwei bis drei Meter kleiner als deine Schleppleine lang ist) an deinen Füßen klebt und mit wandert. Dieses bildet das „Wander-Target“ – wenn der Hund in diesen Bereich hineinläuft clickst und belohnst Du.
Wirf ein Leckerchen nach hinten (also entgegen deiner Laufrichtung) und geh weiter. Dein Hund läuft dann wahrscheinlich wieder durch den Targetbereich, nachdem er das Leckerchen gefressen hat. Du hast also direkt wieder eine Belohnungsgelegenheit – clicke, wenn er ungefähr auf Deiner Höhe ist und wirf das Leckerchen wieder nach hinten.
Der entschleunigte Hund
Wenn Du das mehrfach wiederholst, wird dein Hund langsamer an dir vorbeilaufen, denn er erwartet, dass du das markerst und das Leckerchen nach hinten wirfst. Markere jetzt genau diese Temporeduzierung und spendiere einen Jackpot.
Wirf die Belohnung ab und zu auch mal nach vorne oder es gib sie aus der Hand. So bleibt es für den Hund spannender. Außerdem vermeidest Du so zu häufiges, zu starkes Abbremsen und abrupte Richtungswechsel (besonders wichtig bei Welpen und Hunden mit Gelenkproblemen!). Und nicht zuletzt: wenn die Belohnung oft direkt bei dir „auftritt“, lohnt es sich für den Hund ganz besonders, sich genau dort aufzuhalten.
Das Ganze geht natürlich auch mit anderen Bestärkerarten wie Spielzeug oder Umweltbelohnungen. Da musst du dann nur dein Verhalten nach dem Click etwas anpassen: zusammen zur Schnüffelstelle rennen, zum Mauseloch laufen und zu Tiefbauarbeiten auffordern, Leine fallen lassen und zum Hundekumpel rennen lassen o.ä..
Der schrumpfende Targetbereich
Nach und nach reduzierst du den anfangs relativ großen Targetbereich auf den Bereich, in dem der Hund an der Leine laufen soll. Je nach dem, wie du das haben möchtest, könnte das „Leinenradius rund um dich rum“ sein, oder „ein kleines Oval an deinem linken Bein“, o.ä.
An lockerer Leine ohne Leine
Mit diesem Spiel kannst Du „An lockerer Leine“ auch ohne Leine üben. Dadurch hast Du erst mal ein Teil weniger in der Hand. Im Freilauf oder an einer langen Schleppleine kannst du den Targetbereich anfangs einfach sehr groß wählen. Das gibt dir zudem mehr Zeit, rechtzeitig zu clicken.
Wähle anfangs wirklich großartige Belohnungen, damit es dem Hund leicht fällt, dafür seine angepeilte Bewegungsrichtung (vorwärts) zu verändern und statt dessen nach hinten zu rennen.
Weiterlesen: Leinenspiel mit Aufbau des Signals „bei mir“ von Eva Zaugg
Meine Lieblingsübung für‘ Leinenlauftraining!
Target, Target, du musst wandern… *sing*
Was für ein schönes Bild – der Wandertarget.
Genau so hat es bei uns auch geklappt!
Unsere Pebbles ist eigentlich ein sehr schön leinenführiger Hund, doch im Urlaub auf dem Weg zur Nordsee ging jahrelang nichts. Stetiges Zerren nach vorne, vor und zurückspringen, dabei quietschen, jaulen, bellen oder sich zurückfallen lassen und dann mit Schmackes nach vorne, so machte schon der Weg zum Strandspaziergang keinen Spaß und nach dem Urlaub ging mein erster Weg zum Einrenken sämtlicher Wirbel.
Wir haben wohl alle bekannten Methoden ausprobiert: Richtungswechsel, Stehenbleiben, Fleischwurst vor der Nase usw.
Erst als ich auf Martina`s HP auf diese Idee des beweglichen Targets gestoßen bin, hat es funktioniert: bereits in der 2. Urlaubswoche konnte meine Tochter Pebbles problemlos zum Strand führen!
Bin gespannt wie es nun in diesem Sommer klappt!
Aber mit dieser tollen Anleitung bekommen wir das sicher wieder schnell hin!
Ich wüsste gerne noch, wie es dann weitergeht, wenn aus dem Targetspiel „normales“ Leinegehen werden soll. Ist es sinnvoll ein Signalwort einzuführen?
[…] an der Leine Einsicht ist der erste Schritt zur lockeren Leine An lockerer Leine gehen als Targetaufgabe An kurzer Leine Maddie obenauf – an der Leine An der Leine tanzen Nützliche Tricks an der […]
[…] Diese Tricks sind wiederum nützlich beim “An lockerer Leine”-Training , um deinen Hund wieder an deine Seite zu holen, wenn er zu weit nach vorne gelaufen ist, wenn er auf deine andere Seite wechseln soll, oder wenn […]
Mein Hund interessiert sich für Hasen, Katzen, Füchse, Eichhörnchen, Rehe, Mäuse, Elfen, Wolpertinger, Schmetterlinge, fliegende Plastiktüten….Kein Leckerli auf der Welt war bisher interessannter und hätte sich gelohnt, dafür die vorgesehene Richtung zu wechseln. Und nun? Wie geh ich jetzt vor?
Indem du bedürfnisorientiert belohnst. Lies‘ doch dazu die Artikelserie JET – Jagdersatztraining von Eva Zaugg.
Hab ich gelesen und gesehen. Ich trainiere seit 3 Jahren mit meinem Galgo Mischling am Rückruf (mit den unterschiedlichsten Methoden und Trainern).
Andere Kommandos sind kein Problem. Aber nicht nur keine Leckerli sondern auch kein Ball, keine Kong, kein Clicker, kein Fribsee , kein Futterbeutel…. nichts ist auch nur annähernd so interessant, dass er nicht während des Spiels abbricht und jagen geht. Mit Leine klappts manchmal, Leine ab – Hund weg. An der Schleppleine kann ich ihn im Zweifelsfall nicht mehr bremsen, wenn er den Hasen entdeckt hat, rastet er aus.
Dann könnte ich ihm mit ner Rinderkeule vor der Nase rumwedeln. Er geht zuerst dem Hasen nach und guckt dann, obs noch nen Keks gibt. Oder er holt sich erst seine Belohnung ab und gibt dann Vollgas.