Eine Darmsanierung ist immer dann sinnvoll, wenn die Darmflora des Hundes durch häufige Antibiotika-Gaben, Industriefutter, Schwermetallbelastung usw. negativ verändert wurde.

Der Darm
Der Darm in seiner Gesamtheit stellt ein zentrales Organsystem im Körper dar. Der Darm entscheidet, welche Stoffe von Körper aufgenommen und welche ausgeschieden werden. Er reguliert mit Hilfe der Darmbakterien maßgeblich den pH-Wert und damit das Milieu des Körpers.
Er wirkt entscheidend bei der Aufnahme von Vitamin B12 (ein wichtiges wasserlösliches Vitamin, das u.a. an der Bildung der roten Blutkörperchen beteiligt ist) mit. Ca. 80% der gesamten Körperabwehr befindet sich in den Lymphfollikeln (den sogenannten Peyerschen Plaques) des zum Darm gehörenden Lymphsystems im Dünndarm.
Der Darm fühlt mit
In den letzten Jahren wurde auch bekannt, dass der Darm direkt mit dem Gefühlszentrum im Gehirn in Kontakt steht. Durch die richtige Ernährung und Besiedelung des Darmes mit nützlichen Kleinstlebewesen ist der Darm sogar in der Lage, Emotionen und Gedanken zu beeinflussen (Bauchhirn).
Erkrankungen des Darms
Darmerkrankungen bei Hunden nehmen heute einen breiten Raum ein. Die Palette der Erkrankungen reicht von Futtermittelallergien, parasitären Erkrankungen (Würmer, Einzeller wie z.B. Giardien), Autoimmunerkrankungen (IBD = inflammatory bowel disease = chron. entzündliche Darmerkrankung, Kolitis = Dickdarmentzündung), Verstopfung bis hin zu Darmkrebs.
Aber Fehlbesiedelungen der Darmflora führen auch zu vielen anderen Stoffwechselerkrankungen, so z.B. auch zu Hauterkrankungen.
In der Chinesischen Medizin gehört die Haut als Organ zum Metallelement Lunge/Dickdarm. Ist dieses Element nicht in der Balance, können sich sowohl Erkrankungen des Atemsystems, des Darmes, als auch der Haut einstellen.
Die Abwehrenergie wie Qi wird ebenfalls dem Metallelement zugerechnet. Sie zirkuliert in der Vorstellung der Chinesischen Medizin auf der Haut. Ist das Metallelement schwach, so ist automatisch auch die Abwehrenergie schwach.

Darmflora gestört?
Die Darmflora ist bei vielen Hunden nicht optimal zusammengesetzt. Gründe hierfür können sein:
- Häufige Antibiotikagaben (auch durch industriell erzeugtes Fleisch), Cortison Präparate, chemische Entwurmung
- Industriefutter, Fehlernährung
- Kaiserschnitt (durch die natürliche Geburt, werden dem Welpen im Geburtskanal bereits die ersten Bakterien über Kontakt mit der mütterlichen Schleimhaut verabreicht).
- Schwermetallbelastung
Wann Darmsanierung?
Allgemein bei Vorliegen einer chronischen Erkrankung, nach Verabreichung von Antibiotika, Wurmkuren oder Cortison, bei einer Futterumstellung (Industriefutter auf Rohkost) und eventuell bei einer Zuchthündin vor der Geburt.
Wie Darmsanierung?
Folgende Präparate und Lebensmittel eignen sich zur Durchführung einer Darmsanierung:
- Symbiopet Pulver Fa. Symbiopharm (Mischung aus dem probiotischen Bakterium Enterococcus faecium, Hefe und prebiotischen Ballaststoffen) sollte mindestens 4 Wochen nach Dosierungsangaben des Herstellers verabreicht werden.
- Rohes Sauerkraut, jeweils eine kleine Menge zusammen mit Frischfutter (fressen die meisten Hunde sehr gerne) über einen Zeitraum von 4 Wochen füttern.
- Effektive Mikroorganismen (EM) z.B. Fa. Emiko PetCare Bioergänzungsmittel flüssig. Am besten kurweise (1-2 Monate, 1-2 mal pro Jahr) anwenden.
- Hericium Pilz (Igelstachelbart): er stärkt die Magen-Darmschleimhaut, wirkt hier beruhigend und entzündungshemmend.
Dosierung: kleiner Hund (bis 10 kg): 250 bis 300mg täglich, mittelgroßer Hund (bis 20kg): 500 bis 600mg, große Hunde: 1000 bis 1200 mg täglich. Auch dieser Pilz sollte mindestens 4 Wochen verabreicht werden.

Fragen Sie Ihre Tierheilpraktikerin
Es gibt natürlich auch noch eine ganze Anzahl von anderen naturheilkundlichen Präparaten, deren Einsatz man allerdings erfahrenen TiertherapeutInnen überlassen sollte.
Gesunde Ernährung, Wurmkuren, Antibiotika
Eine der wichtigsten Maßnahmen überhaupt für eine gesunde Darmflora ist jedoch die frische artgemäße Ernährung unserer Hunde.
Daneben sollten Entwurmungen nur bei Befall (Kotprobe) vorgenommen werden und es sollte darauf verzichtet werden, bei jeder Bagatellerkrankung Antibiotika zu verabreichen.
Nur dann kann sich eine vielfältige symbiontische Lebensgemeinschaft im Darm ausbilden.
Fotos
Escherichia coli: Photo by Eric Erbe, digital colorization by Christopher Pooley, both of USDA, ARS, EMU. [Public domain], via Wikimedia Commons
Hericium erinaceus: By Igelstachelbart,_Hericium_erinaceus.jpg, via Wikimedia Commons
Effektive Mikroorganismen kann ich nur empfehlen! !!
Diese „Entgiftungserscheinungen“ gibte s auch beim BARF.
Nicht nur beim bösen Industriefutter. -.-
Diese „frische artgerechte (??)“ Ernährung kann Hunde auch krank machen, es gibt doch einige, die es doch nicht so toll vertragen, egal ob nach Tabelle oder von Tipps „erfahrener“ BARFer. Nope, ich füttere kein Fertigfutter (nur selten).
Und sorry, das Esogeschwurbel er meisten THP geht gar nicht. Unseriöser Artikel, den ich gar nicht von euch gewohn bin.
Wieso unseriös? Es geht um Darmsanierung und nicht um BARF. Ich weiß ja, dass du da anderer Meinung bist und das sei dir auch unbenommen, aber das ändert doch nichts an den Tipps, welche Mittel bei der Darmsanierung helfen.
Und wo in dem Artikel ist „Esogeschwurbel“?
Es wird hier auf den Tierheilpraktiker verwiesen? Warum? Keine der Esomittelchen hat einen tatsächlich nachgewiesenen Nutzen. Es ist nett, wenns helfen sollte, aber eine Anlaufstelle sollte er für Darmbeeinflussungen wirklich nicht sein.
Außerdem wird u.a. Industriefutter als Auslöser der Beschwerden postuliert, ohne den geringsten Beweis. Der Schleimkot tritt bei neu gebarften Hunden so gerne auf – wird als „Entgiftungserscheinung“ abgetan.
Außerdem empfiehlt der Artikel „artgerechte frische Ernährung“ (was immer das sein soll) bzw. Rohkost.
Hat ein Hund einen empfindlichen Darm würde ich keinesfalls nocha uf Rohkost umstellen!
Das sehe ich anders und ich freue mich sehr, dass Marion diesen Artikel für uns geschrieben hat.
Hallo Tanja, du hast leider recht mit der Aussage, das Hunde die bereits ein chronisches Darmproblem haben, oft anfangs nichts rohes vertragen. Auch das manche Hunde bei Umstellung auf roh oftmals mit schleimigen Kot reagieren, läßt sich via TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) erklären. Das würde allerdings hier den Rahmen sprengen, dies zu erklären (wer es trotzdem gerne wissen möchte kann mich gerne anschreiben) Ziel sollte aber trotzdem sein, das Futter so wenig wie möglich verarbeitet zu verfüttern. Selber kochen ist hier auf alle Fälle noch gesünder, als ständig extrudiertes- oder auch Dosenfutter zu verfüttern. Je mehr ein Lebensmittel verarbeitet wird, desto wertarmer wird es für den Körper. Der Mensch ist sowieso das einzige Lebewesen, das seine Nahrung so stark verändert. Es gibt dazu mittlerweile viele Abhandlungen zu diesem Thema. Auch solche Ansätze, die Darmflora wieder aufzubauen, indem Mensch oder Tier Kot von gesunden Artgenossen direkt in den Darm gespült wird. Mit sehr gutem Erfolg bei chronischen Darmerkrankungen. Ich habe allerdings auch in meiner Praxis die ich seit 1995 betreibe gute Erfahrungen mit obengenannten Mitteln gemacht. Was das Ganze mit Esoterik (dieser bei vielen negativ besetzte Begriff stammt übrigens aus dem griechischen und bedeutet „innerlich“ 🙂 ) zu tun hat, erschließt sich mir nicht.
Erhitzte Nahrung kann für den Körper sogar mehr Nährstoffe bereitstellen als Rohkost. Dazu gibt es jedenfalls etliche Arbeiten. Genau dieses Wiederholen von Gesundheitsmythen ist unseriös. Ich hätte einfach gernemal nachvollziehbare Quellen, die eseindeutigbelegen.
Dieses Buch kennst du ja vielleicht: http://www.amazon.de/Pottengers-Cats-A-Study-Nutrition/dp/0916764060
Natürlich tut sich der Körper manchmal leichter erhitzte Nahrung aufzuspalten (die Chinesen raten z.B. bei schwachem Verdauungsfeuer zu möglichst wenig Rohkost). Dafür gehen aber andere Vitalstoffe durch das erhitzen verloren und müssen dann wiederum nachträglich künstlich zugeführt werden. Und Enzyme z.B. sind sehr hitzelabil und werden auch nicht nachträglich dem Fertigfutter zugesetzt.
Aber eigentlich sollte der Artikel wie Geli schon schrieb, nicht über die Vor- oder Nachteile der verschiedenen Ernährungsformen gehen.
Dann würde ich keine rohe, „artgerechte“ Ernährung empfehlen.
Es gibt noch mehr Ernährungsformen als BARF und Fertigfutter.
Vera Künzer