Der weiß genau, was er machen soll…
Aktualisiert am 16.07.2013- Sie kriegen das, wofür Sie bezahlen
- Typisch! Frau am Steuer!
- Der Click beendet das Verhalten!
- Der weiß genau, was er machen soll…
- Clickern bewirkt Kooperation
- Hey! Lass das!
- Sinnvolles Management erleichtert das Training
- Aber was mache ich denn, wenn der Hund…
- Warum sagen wir es ihm nicht einfach?
- Faul, stur oder dominant?
Führt ein Hund ein Signal nicht aus, hört man oft den Kommentar, „der ist nur faul/stur/dominant/aus der Rasse „Unerziehbar“!
Selbst für Michael Schuhmacher gibt es mindestens 11 Gründe, an einer grünen Ampel nicht loszufahren.
Ein Hund, der mit positiver Verstärkung erzogen wurde, möchte bei einem Signal genauso gerne „losfahren“ wie Herr Schuhmacher an einer grünen Ampel.
Welche „legalen“ Gründe verhindern dann das „Losfahren an der grünen Ampel“?
Warum führt ein Hund ein Signal nicht aus:
- Das Signal ist unklar: Der Mensch gibt das Signal unklar, die Aussprache ist undeutlich. Das Signal ist leicht mit einem anderen verwechselbar, der Hund muss erst überlegen, welches Verhalten erwartet wird.
- Das Signal nicht erkennbar: der Hund wird von der Sonne geblendet (Sichtzeichen). Der Halter ruft gegen den Wind – der Ton kommt nicht beim Hund an. Der Halter spricht zu leise oder nuschelt. Der Hund hat eine Reizkombination gelernt, nun gibt der Halter nur ein Teil des Signals.
- Der Hund hat das Signal nicht mitbekommen: Er ist von etwas anderem abgelenkt und sieht/ hört das Signal nicht.
- Die „Signalphase“ ist zu kurz: Der Hund hat nicht genügend Zeit, das Verhalten auszuführen.
- Der Hund kann aus körperlichen Gründen das Verhalten nicht mehr ausführen: er ist erschöpft, verletzt, müde…
- Der Hund hat das Verhalten noch nicht generalisiert: er hat das Verhalten bisher nur unter geringen Ablenkungen geübt und kann es in neuen Kontexten noch nicht ausführen.
- Die Umweltbedingungen verursachen dem Hund Stress: angstauslösende Reize hemmen sein Verhalten. Andere anwesende Hunde werden von deren Menschen bedroht, erschreckt oder gar geschlagen.
- Umweltbedingungen verhindern das Verhalten: Der Hund kann sich nicht setzen, weil der Untergrund so glatt ist, dass die Hinterpfoten immer wieder nach hinten weg rutschen. Hund kann die Metallgittertreppe nicht hoch gehen, weil das Gitter für seine Pfoten zu grobmaschig ist.
- Andere Signale haben Priorität: ein anderer Hund „sagt“, dass der Hund nicht an ihm vorbei laufen oder nicht näher kommen soll. Die Körpersprache des Menschen sagt was anderes aus, als das Wortsignal. Der Mensch gibt ein falsches Signal (z.B. Richtungssignale bei Suchaufgaben – der Hund hat die richtige Antwort, der Mensch weiß nicht, wo die Spur lang geht – hier ist es GEWÜNSCHT, dass der Hund die falschen Signale des Menschen ignoriert, und der richtigen Spur folgt)
- Die Ausführung des Verhaltens wäre gefährlich für den Hund: der Graben ist zu breit, der Hund fürchtet, sich beim Sprung zu verletzen, der Hund kann nicht schwimmen und kann daher den Bach nicht durchschwimmen (Rückruf). Alle möglichen Signale werden von Hunden ignoriert, wenn Angstauslöser „Flucht“ auslösen…
- Die Ausführung des Verhaltens wäre gefährlich für andere: Selbstständiger, gewünschter(!!!) Ungehorsam beim Blindenführhund – sein Mensch sagt: Voran! aber Hund geht nicht, weil ein gefährliches Hindernis im Weg ist.
Cool! Der Vergleich zu Schumacher…:-)
Liebe Martina Schoppe, liebes Markertraining-Team vielen Dank für die tolle Berichtreihe. Mein Frauchen hat mehrmals mit ihrem Haupt genickt und ich glaube sie hat sogar was verstanden 😉 Übrigens ganz klasse der Tip mit dem Belohnen, weil ich so viele tolle Sachen mache… was kann man da verdienen, endlich mal die Bezahlung, die man als liebster Hund verdient hat!
Super, Linchen Minchen. Jetzt mußt Du Dein Freuchen einfach gut erziehen, dann klappt das auch mit den Belohnungen 😀
sagt der Crispel Chakanyuka auch immer 🙂
Ich geb mir alle Mühe, Du musst wissen, manchmal ist sie etwas schwer von Begriff! Naja, zumindest ist sie lernfähig 😀 Mal sehen wie sie sich jetzt beim Z&B anstellt…. Crispel scheint auch ein schlauer Hund zu sein 🙂
der hat mich voll im Griff 🙂
Ein erstrebenswertes Ziel 🙂
Ein sehr schöner Artikel. Er erinnert nochmal dran, dass ein Hund – für mich bzw. aus meiner Sicht – nicht wie ein Roboter funktionieren muss. Auch ein Hund kann mal einen schlechten Tag haben, müde sein oder Kopfschmerzen haben. Dann trainiert man eben an einem anderen Tag. Und wenn es ein Turniertag ist und es keinen Pokal gibt? Na und? Kein Pokal ist so wichtig wie die positive Interaktion zwischen Hund und Mensch. Und Freunde und Bekannte haben eher Respekt davor, wenn man seinem Hund zur Liebe auch mal sagt: OK, dann heute eben nicht. 😉 Und was Fremde denken, ist doch „Bockwurscht“ 😉
[…] liegt das? Ist der Hunde stur und/oder dominant? Will er dich ärgern oder “verarschen, denn eigentlich weiß er genau, was er machen soll!“? Funktioniert das Training über Belohnungen alleine einfach nicht zuverlässig […]
Fehlt noch was – eine konkurrierende Motivation. Wenn der Hund ein alternatives Verhalten als zielführender und leichter zu erreichen oder hochwertiger ansieht, wird er mit hoher Wahrscheinlichkeit das alternative Verhalten ausführen. Da kann man üben was in manchen Fällen üben was man will und theoretisch die Belohnungsspirale noch oben eskalieren.
Man kämpft immer gegen die Umwelt.