Märchenstunde – „Persönlichkeit statt Leckerli“
Aktualisiert am 06.06.2013- Märchen in der Hundeerziehung
- Märchenstunde: Angst wird durch Zuwendung verstärkt.
- Märchenstunde: Ein Leinenruck ist keine Gewalt
- Märchenstunde – Da muss der durch!
- Märchenstunde – Der Welpenschutz
- Märchenstunde – Knurren ist mangelnder Respekt
- Märchenstunde – „Persönlichkeit statt Leckerli“
- Märchenstunde – Clickern/ Markern ist….
- Märchenstunde – Das Ding mit dem Rudel
- Märchenstunde – Hunde aus dem Tierschutz…
- Märchenstunde – „Kampfhunde“ sind gefährlich
- Märchenstunde – positive Verstärkung setzt keine Grenzen
- Märchenstunde – Wir arbeiten gewaltfrei!
- Märchenstunde – nonverbale Kommunikation ist artgerecht
- Märchenstunde – Wir werfen mit Wattebäuschen
- Märchenstunde – mein Hund ist dominant!
- Märchenstunde – Stur und dickköpfig?
- Märchenstunde – „Da fehlt die Bindung“
Ein „Hundetrainer“ aus dem Norden Deutschlands schrieb ein Buch mit dem Titel: Persönlichkeit statt Leckerli.
Hinter dieser „Persönlichkeit“ steckt jemand, der andere anweist, Problemverhalten des Hundes mit Metallschüsseln zu strafen.
Persönlichkeit statt Leckerchen?
Viele Hundehalter haben große Probleme, ihre Hunde zu belohnen. Und schon gar nicht mit Futter. Ein nett formuliertes „Fein“ muss völlig ausreichen. Schließlich soll der Hund alle Kommandos befolgen und einfach brav sein, weil der Halter soviel Persönlichkeit hat.
Die Angst davor, den Hund angemessen zu belohnen, scheint tief in diesen „Persönlichkeiten“ verankert zu sein. Die eigene Souveränität und die Beziehung zum Hund sollen völlig ausreichen, dass der Hund folgt.

Wie arbeiten diese Persönlichkeiten?
Dabei fällt immer eines auf: diese „Persönlichkeiten“ arbeiten sehr viel über Strafe, Einschüchterung und Hemmung. Sie bezeichnen das Ganze aber als positive, hundgerechte Erziehung, die dem Hund Regeln und Grenzen aufzeigt.
Es fühlt sich für viele Menschen gut an, „Herr“ über ein Wesen zu sein und es zu manipulieren. Das funktioniert meistens, es bestätigt den gewählten Weg und ist Balsam für das Ego.
Wir wissen natürlich, dass Hundeerziehung über Strafe funktioniert. Interessant ist nur, was wer als Strafe empfindet. Leider wird Strafe von den Anwendern ganz unterschiedlich empfunden.
Eigentlich genügt ein Blick auf den Hund, um zu erkennen, ob dieser gerade mit Strafen traktiert wird oder nicht: angelegte Ohren, abgewandter Kopf, Stressgesicht, etc. Sehr schön zu sehen auf ZDF Info (Mediathek), „Die Hundeflüsterin Maja Nowak“, Fall Marcy, Minute 1.27, 3.30, 6.58 und 11.14.

Die Argumentation…
Das Hauptargument der „Persönlichkeiten“ lautet immer: Ich konditioniere meinen Hund nicht. Und das ist schon gelogen.
Training geht nicht ohne Konditionierung, Kommunikation ebenfalls nicht. Ich denke, dass der Hund von einer „Persönlichkeit“ auch ein SITZ beherrscht. Dies ist ein konditioniertes Verhalten, wenn ich es auf Signal abrufen kann.
Die Persönlichkeit hat es wahrscheinlich konditioniert, indem sie das Hinterteil des Hundes zu Boden gedrückt hat, andere belohnen einfach das Hinsetzen und schalten ein Signal davor.
Gleichgültig, ob ein Verhalten positiv mit Belohnung oder negativ über Strafe aufgebaut wurde, es ist konditioniert.
Im ersten Fall macht der Hund SITZ, weil es ihm Spaß macht und er was Tolles dafür bekommt, im zweiten Fall vermeidet er mit dem Hinsetzen unangenehme Konsequenzen.

Persönlichkeit haben und positiv bestärken
Im Duden steht als Definition von Persönlichkeit:
- Gesamtheit der persönlichen (charakteristischen, individuellen) Eigenschaften eines Menschen
- Mensch mit ausgeprägter individueller Eigenart
- jemand, der eine führende Rolle im gesellschaftlichen Leben spielt
Ich bin eine Hundehalterin mit Persönlichkeit. Meine charakterlichen Eigenschaften bestehen u. a. darin, mich um Lebewesen in meiner Obhut bestmöglichst zu kümmern. Ich lerne ihre Bedürfnisse kennen und diese auch zu befriedigen.

Ich mache das sogar in sehr ausgeprägter Eigenart, denn ich belohne nicht nur mit Futter, sondern auch mit Spielzeug, Worten, Sequenzen aus dem Jagdverhalten, Umwelt und Zuwendung.
Eine führende Rolle im gesellschaftlichen Leben spiele ich auch, denn ich bin Teil von HUNDE DENKEN – Markertraining, kenne durch meine Arbeit mit Hunden sehr viele großartige Menschen mit ihren Hunden und habe kein Problem damit, dass meinen Hund meine Persönlichkeit nicht die Bohne interessiert.
Super verständlich geschrieben! Vielen dank dafür!!
Super verständlich geschrieben! Vielen dank dafür!!
*loooool* Ich hab gelesen: „Ist Balser für das Ego“ *ggg*
Sonja *gröhl*
Also, ich arbeite einmal die Woche in einem Tierheim, und bin für die Hunde dort ein Würstchen, meine Persönlichkeit besteht in der Optik der Tierheimgäste quasi aus Fleischwurst. Und das ist gut so. Denn mein Interesse an Biografien, an moderner Klassik, George Clooney, gut geschnittenen Jeans und Irland allein hätte wohl ihre Kooperationbereitschaft nicht unbedingt gefördert. Nehme ich jetzt mal an.
Vielen Dank Regine Hochhäusler für diese klaren Worte!
Mmh – da meine Hündin Leckerlies als Belohnung seit einer Weile boykottiert… muss nun umso mehr meine Persönlichkeit ins Spiel kommen – besser gesagt: unser sehr persönliches sowie enges Verhältnis… Strafen gibt es bei uns >nie!< , ganz selbstverständlich regeln sich bei uns Herausforderungen. Auch wenn ich mir manchmal einen leichter zu konditionieren Hund (wenig Spieltrieb, Leckerchen wenig animierend, ...) wünsche, bleibt meine Einstellung: bei mir ist weder ein Clown, noch ein Sklave eingezogen! Ein Lebewesen mit Persönlichkeit - das darf meine Hündin sein. Wo wachsen nur immer diese selbstherrlichen Hunde"Trainer" nach??? Kooperative Konditionierung ja - Strafe, Unterdrückung (egal wie): Nie! Btw: mit diesem Vertrauen konnte meiner Hündin z.B. sogar Zahnstein >ohne< Betäubung entfernt werden. Und das zeigt mir erneut: Weg stimmt...
?
Persönlichkeit statt leckerli!
sie schreiben: „Das Hauptargument der “Persönlichkeiten” lautet immer: Ich konditioniere meinen Hund nicht. Und das ist schon gelogen.
Training geht nicht ohne Konditionierung, Kommunikation ebenfalls nicht…..“
Sie haben etwas grundsätzliches nicht verstaden, arbeite ich mit persönlichkeit anstatt leckerli findet vor allem“ intrinsisches Lernen“ statt und dies gilt es lerntheorethisch von konditionalen Lernen zu unterscheiden. Aber wir werden ja gleich von ihnen der Lüge bezichtigt. Beschäftigen sie sich mal mit der „Kritik des Behaviorismus“ die von vielen (mir auch) als „Dressur und gehirnwäsche“ bezeichnet wird. Zu behaupten “ Kommunikation geht nicht ohne Konditionierung“ ist so weit aus der Luft gegriffen, dass man gar nicht weiß was man hier zu anmerken soll vieleicht fangen sie noch mal mt watzlawiks kommunikationstheorie an und arbeiten sich dann langsam zu feddersen Petersen, Miklosi, Bloch etc. durch.
Danke, genau meine Meinung! Jetzt hab ich wenigstens nicht mehr ganz so die Befürchtung, der Einzige, der Hunde versteht, zu sein!! 😉 Denn was Anderes als grundlegendes Mistverständnis von Hunden und Lernen ist diese Ansicht der Autorin, meiner Meinung nach, wohl kaum!! Dieser Artikel macht mich jedenfalls mächtig wütend, wütend ist fast kein Ausdruck mehr dafür!! Die Erziehung bei Lebewesen durch Belohnung, ob jetz Kind, Hund, Pferd oder Katz, ist veraltet aus wissenschaftlicher Sicht (s. Marshall Rosenberg und Thomas Gordon z. Bsp.) und begünstigt extrinsisches Lernen, sodass keinerlei innere Motivation mehr stattfinden kann und nur noch für den „Zweck“ gearbeitet/gelernt wird! Dies fördert unter Anderem übrigens auch Unselbstständigkeit und kann sogar das Selbstvertrauen/-bewusstsein zerstören, nur so zur Info! Und uns des Strafens und der Grausamkeit und des Lügens zu bezichtigen, nur weil wir in der Lage sind, noch natürlich zu kommunizieren und Verständnis für den Hund aufbringen bzw. verständnisvoll mit ihm uns auszutauschen, schockiert mich immens und macht mich traurig!! Das spricht für mich für äußerst geringe Achtung anderer Ansichten!! Wegen mir dürfen Sie doch auch Ihre Meinung behalten, ich teile sie nur nicht, aber das find ich echt den Gipfel. Sie kennen mich doch gar nicht und ich werde als Person schon abgelehnt, so kommt es bei mir jedenfalls an!! 🙁 …Außerdem noch etwas: Der einzige Grund für die Belohnung und Gabe von Leckerlis in der Erziehung ist meiner Meinung nach ein geringes Selbstvertrauen in die eigne Kommunkiationsfähigkeit oder ein Mangel an Kenntnis in dieser, des Weiteren eine Vereinfachung!!
Danke für Ihren Input und die Mitteilungsmöglichkeit hier,
Mit freundlichen Grüßen,
eine nicht belohnende nicht leckerligebende, über alles Tiere und Kinder liebende verehrende respektierende ohne Strafe arbeitende wirklich(!!) gewaltfreie Hundevergötternde!! 😉
Cornelia Conni GeNau, deswegen schrieb ich ja: Belohnung ist nicht immer nur Futter!
Mario Dultz, intrinsisches Lernen bedeutet: Liegt eine intrinsische Motivation vor, so handelt der Lernende um der Tätigkeit willen und die Handlung selbst bereitet Freude und Zufriedenheit. Ein Schüler lernt also, weil das Lernen an sich Freude und Zufriedenheit bereitet.
Richtig! …Nur kann ein Schüler das in unserem Schulsystem leider nicht, da es auf extremst extrinsischem Lernen funktioniert (oder gar nicht funktioniert?? ?!)
@Mario Dultz- bitte eine klärende Frage (bin jetzt etwas durcheinander :-/ ) :Sie sind aber nicht DERSELBE Mario Dultz, der sich Ende letzten Jahres in einem sehr umfangreichen Kommentar zustimmend zu dem Grewe- Video bzw. dessen Methoden geäußert hat und die Anwendung aversiven Lernens und auch mal „anfassen“ des Hundes befürwortet, oder?
War mal wieder ein schöner Bericht der „Märchenstunde“ :0)!
Nö, das habe ich gar nicht gesagt. Es geht um Belohnungen an sich.
„Das Menschenbild von Albert Bandura ist stark am Menschen, der in der leistungsorientierten Industriegesellschaft lebt, orientiert. Diese Sichtweise trifft sicher nicht auf alle Kulturkreise zu. Das bedeutet für seine Theorie, dass sie speziell für Menschen des westlichen Kulturkreises gilt.
Seine Theorie konzentriert sich zudem nur auf menschliches Erleben, Verhalten und Handeln, das auf Beobachtung aufbaut. Allerdings lernen Menschen auch ohne Beobachtung, wie zum Beispiel via Lernen durch Einsicht.“
Ich bin gespannt zu erfahren, wie das auf den Hund gemünzt wird.
Und wie Sie Ihren Hund sozial lehren, ohne seine Emotionen zu beeinflussen.
Herr Dultz hat ja schon kund getan, dass das Emotionen beeinflussen per Metallschüssel nicht schlimm ist. Was nicht impliziert, dass ich davon ausgehe, dass Sie ebenfalls mit Metallschüsseln um sich schlagen.
Mein Horizont reicht bis dahin, wo Lernverhalten des Hundes erforscht ist, ich meine Erfahrungen gemacht habe und wo nett mit dem Vierbeiner umgegangen wird.
Und wo nicht mit Fachausdrücken rumgeschmissen wird, um das eigene aversive Handeln zu entschuldigen.
Lernen durch Einsicht ist operante Konditionierung.
Dem Hund ein Verbot zu erteilen, welches er aus hündischer Sicht nicht nachvollziehen kann und ihm dann auch noch nicht mal ein Alternativverhalten anzubieten halte ich für sehr unsozial.
Worauf warten Sie denn, wenn Sie dem Hund verbieten, einen Hasen zu jagen?
Er steht also schreiend in der Leine und will hinterher. Was tun Sie?
?
Eigentlich wollte ich an diesen Diskussionen nicht mehr teilnehmen, aber ich kann diesen hochgestochenen Quatsch nicht unkommentiert lassen.
„Intrinsisches Lernen“ welches durch die (ach so tolle ) Persönlichkeit des (ach so tollen ) Trainers ausgelöst wird..dieses Lernen soll sich von konditioniertem Lernen unterscheiden ?? Ja ,wo kommt denn die Freude am Lernen wohl her, ohne dass sie konditioniert wurde ?
Wieso wurde der Welpe, der durch den AAM (hoffentlich wissen jetzt alle was das ist ;-)….) die Zitze der Mutter findet und dort durch Befriedigung seiner Bedürfnisse BELOHNT (pfui) wird..wieso wurde er nicht konditioniert ?? Wenn er das nächste Mal die Zitze aufsucht , tut er das „nur“ weil die Mutterhündin so eine tolle Persönlichkeit ist und weil es ihm sooo viel Spass macht zu lernen? Er wurde weder klassisch konditioniert , noch hat er operant gelernt, dass es sich LOHNT, den Weg zur Mutter zu suchen ???
Und warum setzt sich eine Mutterhündin, deren Welpen gerade laufen lernen immer in die entfernteste Ecke des Welpenauslaufs?? Mmmh, weil sie so eine tolle Persönlichkeit ist ??
JA, IST SIE. Sie weiss nämlich instinktiv, dass die kleinen Welpen dadurch motiviert werden (ist das nicht auch wieder so ein PFUI-Wort?) laufen zu lernen, damit sie die ,durch klassische Konditionierung erlernte ,Quelle der Belohnung (pfui,pfui) finden können. Operant lernen sie dadurch, dass es Spass macht zu lernen (und sich zu bemühen), weil am Schluss nämlich eine Belohnung winkt…und die ist auch noch trinkbar, also fast ein Leckerli..iiigitt
Motivation hat, wissenschaftlich gesehen, rein GAR nichts mit Konditionierung zu tun, ebenso Lernen!! Konditionierung kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Bedingungsmachung, und genau DAS ist es, es wird eine Bedingung von außen gestellt, und zwar in Ihrem Fall durch Sie, in Ihrem Bsp, ist die Bedingung aber durch die Natur GEGEBEN, das ist ein MEILENWEITER Unterschied!! 😉
Eigentlich wollte ich an diesen Diskussionen nicht mehr teilnehmen, aber ich kann diesen hochgestochenen Quatsch nicht unkommentiert lassen.
“Intrinsisches Lernen” welches durch die (ach so tolle ) Persönlichkeit des (ach so tollen ) Trainers ausgelöst wird..dieses Lernen soll sich von konditioniertem Lernen unterscheiden ?? Ja ,wo kommt denn die Freude am Lernen wohl her, ohne dass sie konditioniert wurde ?
Wieso wurde der Welpe, der durch den AAM (hoffentlich wissen jetzt alle was das ist 😉 ….) die Zitze der Mutter findet und dort durch Befriedigung seiner Bedürfnisse BELOHNT (pfui) wird..wieso wurde er nicht konditioniert ?? Wenn er das nächste Mal die Zitze aufsucht , tut er das “nur” weil die Mutterhündin so eine tolle Persönlichkeit ist und weil es ihm sooo viel Spass macht zu lernen? Er wurde weder klassisch konditioniert , noch hat er operant gelernt, dass es sich LOHNT, den Weg zur Mutter zu suchen ???
Und warum setzt sich eine Mutterhündin, deren Welpen gerade laufen lernen immer in die entfernteste Ecke des Welpenauslaufs?? Mmmh, weil sie so eine tolle Persönlichkeit ist ??
JA, IST SIE. Sie weiss nämlich instinktiv, dass die kleinen Welpen dadurch motiviert werden (ist das nicht auch wieder so ein PFUI-Wort?) laufen zu lernen, damit sie die ,durch klassische Konditionierung erlernte ,Quelle der Belohnung (pfui,pfui) finden können. Operant lernen sie dadurch, dass es Spass macht zu lernen (und sich zu bemühen), weil am Schluss nämlich eine Belohnung winkt…und die ist auch noch trinkbar, also fast ein Leckerli..iiigitt
Warum eigentlich so unhöflich, also ich zumindest finde Ihre Ausdrucksart unhöflich, anklagend, vorwurfsvoll und unbeherrscht, gefällt mir gaar nicht, Respekt is mir schon wichtig, aber das zählt dann zu meiner Persönlichkeit, ist Ihnen das dann überhaupt wichtig? (ohne Ihnen was unterstellen zu wollen, aber ich hab da irgendwie Zweifel, pardon) :/
Intrinsisches lernen – Intrinsische Motivation:
Die intrinsische Motivation ist ein Konstrukt aus der Motivationspsychologie und kognitiven Lerntheorie, welches besagt, dass man sich mit etwas (z. B. Tätigkeit, Lernstoff) inhaltlich auf Grund eines inhärenten Motivs auseinandersetzt. Das bedeutet, dass die Beziehung zum Lernstoff den Lernenden motiviert. Das Verhalten wird demnach auch dann begonnen und aufrechterhalten, wenn mit ihm keine zum Motivationsobjekt externen Belohnungen (wie z. B.Verstärker) oder Bestrafungen einhergehen. Die Belohnung erfolgt vielmehr durch (körperinterne) kognitive und affektive Prozesse.
Fälschlicherweise wird in vielen Texten die intrinsische Motivation im Gegensatz zur extrinsischen der Person
zugeschrieben, was insofern unrichtig ist, als
jede
Motivation (auch die extrinsische) immer in einer Person
„stattfindet“. Das „in-“ bzw. „ex-“ bezieht sich daher auf das Objekt, auf das die Person die motivierte Aktivität
richtet
Wenn jetzt die Beziehung zum LERNSTOFF den Lernenden motiviert… Wozu nochmal braucht es dann die zusätzliche Persönlichkeit des Hundehalters??
Damit der Hund von innen heraus und ohne äußeren Lernreiz lernen kann, was wissenschaftlich gesehn auch nachhaltiger ist, s. Gerald Hüther etc…und der Hund nicht abhängig von Futter oder Lob ist, sondern seine Unabhängigkeit und Selbstständigkeit entwickeln kann, falls Ihnen das wichtig ist.
Richtig! ?
bravo!
@Annemarie Messing – Nun ja, einige „Behavioristen“ und „Persönlichkeits-Hundeführer“ lehren das „Sitz“ auch über auf den Hund zugehen und sich über ihn beugen (Einschüchterung = operante Konditionierung) – dass ein Hund das Sitzen eines Menschen nicht nachahmt, darüber brauchen wir nicht zu streiten. Allerdings bediene ich mich des Lernens am Modell auch hin und wieder: Möchte einer meiner Hunde nicht über Gullydeckel laufen, laufe ich selbst immer wieder drüber, während meine Hunde locker an der Leine drumherum laufen dürfen. Irgendwann hat einer meiner Hunde, ohne eine gewollte Kondirionierung angefangen, selbst drüber zu laufen. Und jetzt kommt es. Das habe ich dann bestärkt!
Innere Motivation wird übrigens durch positive Bestärkung angeworfen. Umso öfter ich Hunde für Verhaltensweisen von ihnen selbst angeboten belohne, umso ofter werden sie neue anbieten, ohne das ich sie shapen muss (ich sehe das tagtäglich selbst). Eigentlich kristisiert „ihr“ ja sowieso nur das Shapen. Wo „wir“ das die ganze Zeit machen würden, sehe ich nicht, also ist deine Kritik völlig unberechtigt. Shapen ist sinnvoll in Situationen, in der der Hund kein eigenes oder nur unpassendes Verhalten anbieten kann. Oder um eine Verhaltenskette aufzubrechen („Downshaping“).
Die anderen Theorien können wir eigentlich nur deshalb unter den Tisch fallen lassen, weils ie keien genauen Methoden anbieten, die wir nutzen können. Sie sind eher Erklärunmgsversuche, wie Lernen geschieht. Z.B. situativ – da Hunde eh Kontextlerner sind, trifft dies auf sie genau zu: Sie lernen wunderbar im Garten den Rückruf, auf der Hundewiese können sie es nicht mehr (noch dazud ie ganzen Ablenkungen). Deswegen empfiehlt doch jeder, die Schwierigkeit schrittweise zu erhöhen. Und zu üben über (operante) Konditionierung!
Positive Bestärkung ist aus lern-und neuropsychologischer Sicht keine IN-sondern eine EXtrinsische Motivation! Wie Sie ja gesagt haben: SIE verstärken!! 😉
Den Rest versteh ich nicht bzw. möchte ich nicht noch mal kommentieren, tut mir Leid, bitte um Verständnis!!
Und wenn wir das Beispiel Jagen nehmen: Hund erhält Verbot, er sucht sich das einzige Alternativverhalten aus, das passt, zu bleiben… (meist wird dies kaum bestärkt)… ist das eine Einsicht, Annemarie? Er versteht doch gar nicht, warum… das ist eine arge Vermenschlichung. Ganz anders beim Gullydeckel, durch tausende Male, die ich über die Dinger gehe, „sieht der Hund ein“, dass die gar nicht gefährlich oder doof sind. Und ich habe genau gar nichts verboten.
Also, beim Jagen… dem Hund wirds verboten, irgendwann fügt er sich und man hat die scheinbare Sicherheit, der Hund hat eingesehen, das Jagen nicht so toll ist. Ist das realtitätsnah? Und mit Jagen meine ich die Hatz. Wie zuverlässig ist das? Wie bewertest du eine Einsicht eines Hundes? Dass ers einfach nicht mehr macht?
Mit diesem Schema arbeiten ja Stachler-und-Würger befürworter. Der Hudn wird uber mindestesn Unangenehmes zur „Einsicht“ gezwungen, dass Nicht-Ziehen die bessere Alternative ist. Wie Regine schon sagte… unsozial.
Ich kanns natürlich als Modell versuchen, mir selbst einen Würger anlegen und dem Hund auch und zeigen, dass man nicht ziehen sollte. Ich weiß nur nicht so ganz, ob das sinnvoll ist. Unsozial ist es dennoch. 😉
Meine Meinung! 🙂
Auch wenn Hunde trotzdem größtenteils durch Nachahmung/Vorbild lernen!! 😉
Auch das Sitz ?
Mario, bitte erleuchte mich –
Ist dieses Modell nicht auch ein bisschen zu abstrakt? Haben Hunde so etwas wie „Selbstverwirklichung“, die sie anstreben und sich deshalb mit dem „Lenrstoff“ auseinandersetzen? Zumindest haben sie das nicht bewusst. Sie haben wohl keine innere Stimme, die ihnen sagt, dass sie Molekularbiologie interessant finden.
Aber bitte… sage mir doch, wie ich darüber ein Lebewesen trainieren soll. Niemand streitet ab, dass Hunde selbst motiviert lernen können. Oder sich etwas von anderen abschauen, oder, oder, oder.
Allerdings ist man nicht umsonst Trainer. Man wirkt von außen ein. Und nutzt die Motivation auch aus. Das ist dich eine „Ei-vorHuhn-oder-andersherum“-Geschichte.
Finde ich billig, die Argumentation, sorry, kann das nicht nachvollziehen. ? Und jaa, in gewisser Weise haben sie so etwas, in gewisser Weise hat so etwas jedes „höhere“ Lebewesen, das ein Selbstbild hat bzw. sich als ein „Selbst“ erkennt!!
Ich habe doch gar nicht gesagt, dass du dies nicht bestärkst: Wo hast du das denn gelesen? Ich habe lediglich gesagt, dass ich bestärke, hat mein Hund eingesehen, dass Gullydeckel nicht dramatisch sind. Ich zwinge ihn nicht drüber. Das ist schon alles. Und ich shape hier auch nicht. Weil es nicht wichtig ist, dass der Hund sofort über Gullydeckel läuft.
Mir war doch viel wichtiger, zu sagen, dass man auch als Wattebauschwerfer mit „Einsicht“ arbeitet. Mein Kritikpunkt an deinem Beispiel war das Verbot und die fehlende Hilfestellung. Oder gar die Unterstellung, dass wir uns dessen nicht bewusst sind.
An wen ist die Aw?! ?
„Dem Hund keine Alternative zu bieten bedeutet nicht mehr, als dem Hund die Wahl zu lassen, die für ihn selbst ansprechendste Alternative zu finden, anstatt ihn in konditionierte Alternativverhalten zu drängen.
D.h. der Hund darf aus innerer Motivation heraus eine Alternative wählen, die ihn am meisten befriedigt. Dass diese Alternative ausgebaut und natürlich bestärkt wird, sollte vollkommen klar sein.“
Ähem. Lies bitte noch einmal. Ich schrieb doch, dass wir nur shapen oder vorgeben („Drängen“ ins konditionierte Alternativverhalten), wenn der Hund selbst kein passendes oder gar kein Alternativverhalten geben kann.
Habe ich einen leinenaggressiven Hund, der es von sich aus nicht schafft, zu umrunden, ihn strafe und er stattdessen von mir davonläuft, willst du das sicherlich nicht, oder? Da kann ich ihn kein passendes Alternativverhalten selbst aussuchen lassen.
Mache ich Zeigen & Benennen und der Hund gibt mir quasi schon vor, dass er gerne den Abstand vergrößern will, dann kann ich dies doch wunderbar nutzen.
Bleiben wir aber bei der Einsicht: Gullydeckel können umrundet werden, der Hund kann über sie springen oder er kann drüber laufen, weil er eben festgestellt hat, dass diese Dinger einen nicht fressen, weil ich ständig drüber laufe. Da darf er sein Verhalten sogar ganz frei wählen. Toll, oder?
Ich hab wirklich ernsthafte Schwierigkeiten, Deine Aussage überhaupt inhaltlich und sinngemäß zu verstehen, sorry, würde so gern, ich kann so nicht diskutieren! ? Vor allen Dingen den Satz mit dem leinenaggressiven Hund, was genau tust Du und was tut er?! ??
Mich ärgert das gerade. Hattest du einen reaktiven Hund schon mal an der Leine? Wei heftig mus deine „Korrektur“ ausfallen, damit er Verhalten unterdrückt? Positive Strafe (deine „Korrektur“) arbeitet über Einschüchtern, Hemmen und Gewalt. Erschrecke ich einen Hund, kann es durchaus sein, dass er abhaut.
Von dem abgesehen, dass es einfach nur ein Beispiel für ein „Alternativverhalten“ ist, das schlecht ist und deshalb nicht vom Hund einfach mal so selbst erbracht werden sollte.
Ich weiß schon. Man maßregelt einen Hund ganz hündisch und er wird ab diesem Zeitpunkt wissen, dass er keine Hunde anzupöbeln hat. Man missachtet einfach mal die Angst oder Frustration des Hundes. Symptombekämpfung. Beifall.
Wir brauchen mit dieser Dame nicht weiter diskutieren. Sie kommt aus einer Ecke, die sehr fragwürdig ist.
Dort wird sich eine eigene Pipi-Langstrumpf-Welt gestrickt.
?!
Hm, meine Persönlichkeit besteht irgendwie nicht nur aus meinen Interessen, damit bin ich bestimmt nicht alleine.
Der wohl absichtlich nicht erwähnte Unterschied ist, dass die meisten Leute, die nicht ALLES über vermeindliche Konditionierung laufen lassen bewusst zwischem Lernen von Tricks (Sitz, Platz, Schau mich an) und sozialem Lernen unterscheiden.
Ersteres wird konditioniert und zwar positiv (hoppla, kein Griff nach der Macht über das niedere Wesen?) das zweite kann ich natürlich auch konditioneren, das braucht der Hund aber nicht, er leidet nicht unter Asperger, er muss nicht auswendig lernen wie er auf welche soziale Interaktion regieren sollte.
Ich verkaufe meine Hunde nicht gerne für dümmer als sie sind.
Wenn jemand so viel weiß wäre es schön, wenn dann auch differenzierter geschrieben werden würde.
Soziales Lernen funktioniert genauso über Konditionierung, wurde ja oben schon schön erklärt.
Was hat denn das eigentlich mit Auswendiglernen zu tun? Warum ist das Auswendiglernen?
Verhalten wird doch nicht stumpf auswendig gelernt, sondern basiert IMMER auf einem Gefühl. Gerade im „sozialen“ Bereich.
Da stimme ich Dir zu, es gibt Lebewesen, die auch im Sozialen nur nach plus und minus lernen.
Hm…manche schon?
Da fällt mir gerade auf, wenn alles Konditionierung ist mache ich es genau richtig.
Ich korrigiere, wenn etwas nicht getan werden soll und ich verstärke, wenn ich das Tun begrüße.
🙂 ? vor Allem der vorletzte Satz!! ? ?
Ich finds irgendwie ironisch, dass ausgerechnet „uns“ gesagt wird, wir würden den Hund in etwas „drängen“, was er eigentlich gar nicht will
Es geht doch bei „uns“ immer genau darum, die eigentlich, wenn man will „intrinsische“ Motivation für ein Verhalten herauszufinden. Klassisches Beispiel: Pöbelt er, weil er zum anderen hin will, oder weil er eigentlich weg will und mehr Abstand braucht. Und das wollen wir wissen, damit wir GEZIELT das benutzen können, um zu belohnen oder eben als Alternative anzubieten. Wir richten das Alternativverhalten danach aus, was der Hund eigentlich braucht oder möchte.
Während bei aversiven Methoden drauf gesch… wird, warum der Hund pöbelt und einfach gehemmt und abgestellt wird, was einem nicht gefällt.
Aber WIR sind die, die uns über die Gefühlslage des Hundes hinwegsetzen… Ist klar. Und wenn man erklärt, dass man einen Hund nicht hemmt, weil die Grundlage seines Verhaltens z.B. gerade Angst ist, macht man sich darüber lustig, dass wir ja immer den armen Hund in Opferhaltung sehen und uns immer nur darum Gedanken machen würden, was er wohl fühlt.
Vielleicht sollte man sich mal eine Argumentations- bzw. Stänkereigrundlage aussuchen und darin stringent bleiben.
Nein, ihr setzt euch sich nicht über seine Gefühlslage hinweg, ihr leistet eurem Hund ganz ungehemmt Gesellschaft.
Gnihi?
Was ich einfach nicht verstehe: Inwiefern genau beachtet ihr das Gefühlsleben und die Bedürfnisse von Hunden, wenn ihr ihn immer nach gewünschtem Verhalten, gleich, nämlich mit Leckerlis und Marker belohnt, wo ist da Individualität und Gefühl, frag ich mich?! Ich glaube Euch, dass Ihr Euch Gedanken über sein Innenleben macht, aber wie und wo merkt das da der Hund bei Belohnung?! Sorry, ich verstehe es einfach beim besten Willen selbst nicht?! ??
…… es freut mich, wenn ich von anderen als eine „solche“ Persönlichkeit eingeschätzt werde……danke Regine – der Artikel ist toll……
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