Empowerment-Training
Aktualisiert am 29.06.2013- Was genau ist eigentlich Verstärkung?
- Risiken und Nebenwirkungen der Verstärkung
- Trainingsziele und eindeutige Kommunikation
- …und es hat CLICK gemacht
- Verhalten – wie von Zauberhand!
- Belohnungen – viel mehr als immer nur Leckerchen
- Last oder Lust? Der Effekt des Markertrainings auf Hundehalter
- Verstärkung – immer nur schneller, höher, lauter?
- Empowerment-Training
- Verschiedene Belohnungsarten aufbauen und aufwerten
- Positive Verstärkung – Trainingsmethode der unbegrenzen Möglichkeiten
Empowerment-Training ermöglicht dem Hund, (wieder) eigenständig, selbstverantwortlich und selbstbestimmt zu handeln.
Empowerment meint sowohl den Lernprozess des Hundes als auch die Unterstützung, die er von Ihnen bekommt, um das Gefühl der Macht- und Einflusslosigkeit zu überwinden. Beim Training über positive Verstärkung lernt der Hund, dass er gewünschte Konsequenzen durch sein Verhalten bewirken kann.
Wenn der Hund durch Sie lernt, in einer Situation eine oder mehrere alternative Strategien selbstständig ohne Signal auszuführen, kann er diese später auch ohne Ihr Eingreifen anwenden.
Beispielsweise kann ein Hund, der Angst vor anderen Hunden hat, lernen, dass „Bogen gehen“ eine bessere Strategie ist als Wegrennen oder Angreifen.
Durch Empowerment-Training lernt Ihr Hund:
- Kreativität
Er lernt beim Shaping, dass es gut ist, Verhalten anzubieten und sich für ihn lohnt. Ist der Hund kreativ, bietet er auch in schwierigen Situationen neues Verhalten an und probiert (aus Ihrer Perspektive) bessere Strategien aus.
- Belastbarkeit
Ermöglichen Sie Ihrem Hund viele Erfolgserlebnisse und steigern Sie die Schwierigkeiten langsam. Er kann die neuen Strategien dann auch auf andere Situationen selbstständig übertragen.
- Beharrlichkeit
Je mehr Problemlösungsstrategien Ihr Hund beherrscht, desto beharrlicher wird er nach einer geeigneten suchen, wenn eine mal nicht funktioniert. Je behaarlicher er seine gelernten Strategien durchprobiert oder nach ganz neuen Lösungen sucht, desto seltener wird er in unerwünschte Verhaltensmuster zurückfallen.
- Erholungsfähigkeit
Je mehr gute Erfahrungen er mit seinen neuen Strategien macht, desto weniger schlimm sind gelegentliche Rückschläge. Mit fortschreitendem Training erholt sich Ihr Hund schneller und/oder wird nicht mehr so weit zurückgeworfen.
Einbeziehen
Beziehen Sie beim Training die Fähigkeiten, Grenzen und Bedürfnisse Ihres Hundes mit ein. Arbeiten Sie mit ihm – nicht gegen ihn. Es ist wichtig, dass der Hund bekommt, was er braucht indem er macht, was er kann. Nur so kann er lernen, selbstständig erwünschtes Verhalten zu zeigen.
Meine beiden letzten Pflegehunde konnten anfangs nicht alleine bleiben. Durch Ausprobieren habe ich herausgefunden, dass es dem Hardy leichter fällt, wenn mein Ridgeback bei ihm ist, und er sich möglichst durchs ganze Haus bewegen kann. Die Pflegehündin dagegen fühlte sich in ihrer Box am sichersten. Beim Alleinebleiben-Training habe ich diese Vorlieben natürlich mit einbezogen.
Ermutigen
Hunde haben meistens schon eigene Lösungsstrategien. Entwickeln Sie daraus die Strategien, die Sie wünschen.
Eine beliebte Strategie bei „Hundebegegnungen“ ist zum Beispiel „den Weg abschneiden“. Wenn dem Hund der Abstand zu klein wird, läuft er seinem Menschen in den Weg, um mitzuteilen, dass er die Richtung oder die Geschwindigkeit lieber ändern möchte. Ermutigen Sie seine Entscheidung, auszuweichen und einen Bogen zu gehen, indem Sie darauf eingehen und sein Verhalten belohnen. Achten Sie dazu auf kleinste körpersprachliche Signale. Ihr Hund zeigt dieses „Wegabschneiden“ vielleicht sehr dezent und schon in großer Distanz zum anderen Hund.
Ermöglichen
Bauen Sie das Training so auf, dass Sie viele Belohnungsgelegenheiten haben, um Lernen zu ermöglichen. Wählen Sie Trainingssituationen so, dass Ihr Hund sich bewusst für gewünschtes Verhalten entscheiden kann. Passen Sie Ihre Erwartungen an sein Verhalten und seine Möglichkeiten in der jeweiligen Situation an.
Wählen Sie den Abstand zum anderen Hund groß genug, dass Ihr Hund „entspannt an lockerer Leine gehen“ auch problemlos zeigen kann. Geraten Sie im Alltag in eine Situation, in der Sie „Distanz“ nicht beeinflussen können, verstärken Sie ein Verhalten, dass Ihr Hund unter den Umständen noch hinbekommt – z.B. Hinter Ihnen versteckt sitzen.
Martina, ein toller Artikel. Danke!
ich bedanke mich – und gerne teilen, bitte 🙂
[…] You Want It? Steve Martin: Training: A Critical Component Of Enrichment Programs Martina Schoppe: Empowerment-Training Martina Schoppe: Enrichment ist gleich Beschäftigung ist gleich […]
[…] Martina Schoppe: Verstärkung – immer nur schneller, höher, lauter? Martina Schoppe: Empowement-Training Martina Schoppe: Verschiedene Belohnungsarten aufbauen und aufwerten Martina Schoppe: Positive […]