„Das wird Konsequenzen haben!“ „Dann musst du auch mit den Konsequenzen leben.“ „Ich werde die Konsequenzen ziehen.“
Hört sich nach Ärger an, oder? Der Begriff Konsequenz wird im Sprachgebrauch eher mit negativen Dingen verbunden, sagt unangenehme Folgen voraus.
Positiv = keine Konsequenz = keine Grenzen?
Wahrscheinlich wird deshalb den positiv arbeitenden HundetrainerInnen immer wieder unterstellt, sie würden keine Grenzen setzen, wären nicht konsequent.
Aber da hat wohl jemand die Lerntheorie nicht so wirklich verstanden. Der Kernsatz der operanten Konditionierung lautet:
Konsequenzen bestimmen das Verhalten.
Gretchenfrage: Wie hältst du’s mit der Konsequenz?
Diese Konsequenzen können für den Hund unangenehm oder angenehm sein. Während sich die Trainer der alten Schule eher für die unangenehmen Konsequenzen entscheiden, um einen Hund zu erziehen, arbeiten die positiv arbeitenden Trainerinnen vornehmlich mit positiven Konsequenzen.
Lernen muss wehtun?
Die Trainer der alten Schule scheinen zu glauben, Konsequenzen müssten wehtun, damit der Hund auch wirklich etwas lernt.
Vielleicht hat das etwas mit der eigenen Erziehung zu tun? Wie war das doch gleich? Eine Ohrfeige hat noch niemandem geschadet?
Vielleicht hängt es aber auch damit zusammen, dass die Erziehungsarbeit manchen Menschen wertvoller erscheint, wenn sie mit Müh‘ und Plag‘ verbunden ist, gegen Widerstände „erkämpft“ werden musste?
Vielleicht liegt es aber auch einfach daran, dass man gern an Althergebrachtem festhält. Sei’s drum.
Positiv = angenehme Konsequenzen
Es ist doch so viel schöner, sich großartige Belohnungen für den Hund auszudenken. Sich daran zu freuen, wenn er etwas toll macht und Sicherheit im Leben kriegt. Seine Liebe und sein Vertrauen zu spüren.
Perspektivwechsel*
Wer sich entscheidet, mit für den Hund positiven Konsequenzen zu arbeiten, entscheidet sich auch automatisch dafür, nicht auf Fehler zu warten oder sie gar zu provozieren, sondern den Blick auf gewünschtes Verhalten zu lenken und dieses mit positiven Konsequenzen zu verstärken.
Lernen kann so einfach sein und so viel Spaß machen!
*Perspektivwechsel: Es gibt auch ein tolles Buch mit diesem Titel!
Konsequenz selbst muss weder negativ noch positiv sein.
Konsequent zu sein, heißt beharlich und folgerichtig zu handeln.
Konsequenz als Umschreibung für Belohnungen oder Strafen ist missverständlich.
Du willst der Grundlage der Lerntheorie neue Begriffe zuordnen? Welche denn? Findest du Antecedent und Behaviour auch missverständlich? Sollte man das auch neu benennen?
Im Sprachgebrauch hat das Adjektiv „konsequent“ eine positivere Konnotation als das Substantiv „Konsequenz“.
Ist das an mich gerichtet?
ja.
Dann formuliere ich um: Konsequenz bedeutet Beharrlichkeit und Fogerichtigkeit im Handeln. Konsequenz als Umschreibung für Belohnungen oder Strafen ist missverständlich.
Lerntheoretisch nicht. ABC-Regel:
Antecents -> Behavior < - Consequences Auslöser -> Verhalten <- Konsequenzen Und die Konsequenzen wirken belohnend oder strafend. In diesem lerntheoretischen Zusammenhang.
Engl. consequence:
Folge, Wirkung, Resultat, Tragweite, Folgerung.
Dass Belohnung und Strafe Folgen sind, ist schon klar.
ABER – du nanntest ja den Sprachgebrauch. Hier ist Konsequenz beharrlich zu bleiben und folgerichtig zu handeln.
Konsequenz zu sein ist weder positiv noch negativ.
Also beid einer ersten ANtwort sprichst du den Sprachgebrauch an und jetzt gehst du auf die lerntheoretische Ebene. Und genau das ist der Knackpunkt, warum Konsequenz das Unwort überhaupt ist (neben Dominanz). Und wie Domnanz (die es ja immer noch gibt) würde ich das Wort einfach komplett vermeiden.
Konnotationen zu ändern, da helfen auch nur schwer niedliche Bildchen,
Und genau das ist mein Punkt: da werden die umgangssprachliche und die lerntheoretische Ebene vermischt. Und von TrainerInnen erwarte ich, dass sie das auseinanderhalten.
In den von mir genannten Beispielen ist „Konsequenz“ negativ gebraucht. Da erwartet wohl niemand etwas Gutes.
Wenn wir dann anfangen wollten, die Lerntheorie umzuschreiben, sollten wir lieber bei positiver und negativer Strafe bzw. Verstärkung anfangen.
Du hast doch vom Sprachgebrauch angefangen… Konsequenz ist eben nicht nur eine Folge, die auf eine Reaktion (oder gar Aktion) kommt.
Wenn ich mit Konsequenz ein Ziel verfolge, dann ist das weder gut noch schlecht.
Wenn wer seinen Hund konsequent erzieht, meint das eigentlich nur, dass eine Beharrlichkeit zu Grunde liegt.
Guten Tag, wo bekomme ich die deutsche Version von lili Chin? Die Zeichnungen gefallen mir sehr gut. Vielen Dank
Das Poster im Artikel anclicken – da kommst du auf der herunterladbare Poster.
Markertraining Danke, es hat super funktioniert.